Ortlieb Präzisionssysteme GmbH & Co. KG
Traditionsbewusst und innovativ am neuen Standort
Das Unternehmen Ortlieb Präzisionssysteme GmbH & Co. KG steht als sog. Precision Company für besonders innovative und mit hoher Ausführungsqualität versehene Endprodukte, und zwar aus jahrzehntelanger Tradition.
Gelebte Kundennähe war und bleibt die Grundlage des Handelns des Unternehmens in den beiden Produktfeldern Spanntechnik und Antriebstechnik. „Unsere vor allem aus den Bereichen Werkzeugmaschinen, Automatisierungstechnik und Automobilbau stammende internationale Kundschaft profitiert von der ständigen Weiterentwicklung aller Firmenkompetenzen mit dem Ziel der bestmöglichen Befriedigung erkennbarer Marktbedürfnisse“, erläutert Dr. Dieter Simpfendörfer, Geschäftsführer der Ortlieb Präzisionssysteme GmbH & Co. KG.
Doch Ortlieb pflegt nicht nur auf die Erwartungen des Marktes zu reagieren, sondern auch ganz häufig aus Überzeugung die Rolle des Innovationstreibers einzunehmen. So ist die seit der Jahrtausendwende vorgenommene schrittweise Entwicklung des zunächst rein mechanischen Planetenwälzgewindetriebes hin zu einer ganzen Produktfamilie serienreifer und industrietauglicher ASCA-Servospindeln mit Elektromotor und kompletter steuerungs- und messtechnischer Ausstattung ein schlagender Beweis für den herrschenden Pioniergeist und für die Bereitschaft, einer aus der Weltraumforschung stammenden Durchbruchsinnovation - fast immer in Gestalt der Substitution überkommener Hydraulikapplikationen - am Markt zum Erfolg zu verhelfen.
Als sich im Jahr 2011 der Wille zu manifestieren begann, für das im Jahre 1911 gegründete Traditionsunternehmen Ortlieb Präzisionssysteme GmbH & Co. KG aufgrund räumlicher Bedrängnis und wachsender Umsatzansprüche ein neues Firmengebäude an einem anderen Standort zu errichten, schien diese Aufgabe nach Maßgabe der zu erfüllenden Kriterien zunächst nur schwer realisierbar zu sein. Natürlich sollte der Personalstamm in umfassendster Form gehalten werden, so dass eine Standortverlagerung über eine größere räumliche Entfernung hinweg per se nicht in Betracht kam. „Zudem war für uns eine hervorragende verkehrstechnische Anbindung vor allem an das Fernstraßennetz unverzichtbar, da in keinem Fall Nachteile hinsichtlich der bisher schon sehr guten Erreichbarkeit in Kirchheim/Teck für Mitarbeiter, Kunden und andere Geschäftspartner entstehen sollten“, so Dr. Simpfendörfer. Zum Dritten galt es, einen Baugrund zu finden, der hinreichend groß und überdies bezahlbar war und in dessen regionalem Umland man idealerweise eine nachweislich industriefreundliche und undogmatische Politik von Seiten der Kommunalbehörden zu praktizieren pflegte.
Die Mitgift des Unternehmens war nicht ohne. „So erklärten wir unseren kommunalen Verhandlungspartnern, dass es unserem Willen entspräche, die vorhandene Belegschaftsgröße im Laufe der Zeit durch organisches oder bei Bedarf auch durch anorganisches Wachstum deutlich über das bisherige Niveau hinaus anzuheben“, berichtet der Geschäftsführer. „Ferner war klar, dass wir im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern von Anbeginn der Firmengeschichte nicht nur ein produktionszentriertes Unternehmen mit heimischer Verwurzelung gewesen sind, sondern auch bleiben wollten.“ Überdies hatte das Unternehmen gerade in der jüngeren Firmengeschichte den Nachweis erbracht, einer der profitabelsten Marktteilnehmer innerhalb seines Branchensegments zu sein.
So kristallisierte sich schließlich der Gewerbepark „Untere Wängen“ in Zell unter Aichelberg als der für das Unternehmen bestgeeignete Standort heraus. Dass hierzu ein Umzug aus dem Landkreis Esslingen in den benachbarten Landkreis Göppingen unumgänglich wurde, verlieh der Firmenverlagerung im Wettstreit der Landkreise hinsichtlich der allseitigen Ansiedlungsbemühungen, zumal ausgerichtet auf produzierende Firmen, eine gewisse kommunalpolitische Brisanz.
Hierbei handelt es sich um ein Gebäudeensemble, welches in der halbrunden Form des Verwaltungsgebäudes und in dessen schwebender Anmutung Assoziationen an die von Ortlieb hergestellten rotationssymmetrischen Produkte weckt. Schnell reifte die Überzeugung, dass die gefundene architektonische Lösung wegen ihrer gestalterischen und funktionalen Qualitäten große überregionale Beachtung als ein herausragendes Beispiel für gelungene und phantasievolle Industriearchitektur finden wird. Nicht zuletzt durch dieses attraktive Arbeitsumfeld werden sich zukünftig ganz gemäß dem Motto: „Das Sein prägt das Bewusstsein“ kreativitäts- und leistungssteigernde Effekte in den innerbetrieblichen Abläufen bei den Mitarbeitern ergeben, ist Dr. Simpfendörfer überezugt. „Darüber hinaus sind wir uns gewiss, mit dem Umzug eine verbesserte Außenwirkung bezüglich der nachhaltig erleichterten Akquise hinreichend qualifizierten Fachpersonals entfalten zu können.“
Neben den architektonischen Qualitäten gerät das Kriterium der Energieeffizienz in Zeiten der Ressourcenverknappung bei der Nutzung von Industriebauten immer stärker in den Fokus, beabsichtigt man in den hiesigen Breitengraden kostenminimiert zu produzieren. Im vorliegenden Fall ermöglicht es die Bauweise des Gebäudes, bis zu einer Außentemperatur von -12 °C auf die Zufuhr von Heizenergie verzichten zu können; wiewohl zum Temperieren des Gebäudeensembles ohnehin zum Großteil die Abwärme der Produktionsmaschinen herangezogen werden kann. Auch bezüglich einer Minimierung der Stromkosten wurden alle Register gezogen, um einen Zustand größtmöglicher Autarkie und Eigenversorgung herbeizuführen. So konnte das anfangs postulierte Ziel erreicht werden, durch die Implementierung der innovativsten, d. h. nahe am Passivhausstandard befindlichen Gebäudetechnologien einen herausragenden Beitrag zur Schonung der Umwelt zu leisten.
Die Notwendigkeit, die Geschäfte in einem sich mehr und mehr globalisierenden Marktumfeld stärker zu internationalisieren, wirft unwillkürlich die Frage auf, ob in einem hochpreisigen Lohnumfeld wie dem hiesigen eine nach Kostengesichtspunkten wettbewerbsfähige Produktion überhaupt dauerhaft betrieben werden kann. Ebendiese Frage kann grundsätzlich nicht pauschal und apodiktisch, sondern nur im Einzelfall und unter Bezugnahme auf die jeweiligen unternehmensspezifischen Gegebenheiten beantwortet werden.
Für Ortlieb ist eine uneingeschränkt bejahende Antwort vor allem an die folgenden vier Prämissen geknüpft:
- Nutzen einer Betriebsausstattung, die neben einer hohen Flexibilität in der Auftragsabwicklung vor allem auch langfristiges Optimierungspotenzial nach den Kriterien Automatisierungsgrad, Ausbringungsqualität, Prozessfähigkeit, Durchlaufzeit und Termintreue beinhaltet,
- Beschäftigen der größten Talente und Experten, auch wenn dies zum Preis der Gewährung von Spitzenlöhnen und -gehältern geschieht
- Bieten eines Arbeitsumfeldes, dessen Attraktivität die höchsten Ansprüche der Mitarbeiter befriedigt, sowie
- Einbinden der Geschäftsaktivitäten in ein Netzwerk verlässlicher, zum Großteil regionaler Lieferantenpartnerschaften.
Ortlieb begreift sich nicht nur als ein regional verwurzeltes Unternehmen mit der vermutlich längsten Firmengeschichte unter allen bekannten Marktteilnehmern, sondern auch als ein Unternehmen, das sich zeit seiner Firmengeschichte durch eine Vielzahl von bahnbrechenden Produktinnovationen hervorgetan hat. „Aus Überzeugung haben wir uns dazu entschlossen, auch zukünftig eine hochinnovative, entwicklungsgetriebene Firma mit vollständiger betrieblicher Infrastruktur, also insbesondere einer eigenen Produktion, bleiben zu wollen“, betont Dr. Simpfendörfer. Hierfür hat Ortlieb im Landkreis Göppingen kräftig in ein neues Firmengebäude und in zahlreiche Bestandteile einer modernen Betriebsausstattung investiert. Durch die beständig wachsende Internationalisierung seiner Geschäftsbemühungen vor allem in den überseeischen Regionen Südostasiens und Nordamerikas trägt das Unternehmen zum Erhalt und Zugewinn hochqualifizierter Arbeitsplätze bei. Zudem versteht sich Ortlieb innerhalb seines Branchensegments aus Überzeugung als Markenbotschafter für die mittelständische Industrie am Standort Deutschland im Allgemeinen sowie inmitten der heimischen Region am Fuße der Schwäbischen Alb im Besonderen, in der ein großes Reservoir an hochqualifizierten, tüchtigen und findungsreichen Fachkräften vorhanden ist. „Sie bilden jenes stabile Fundament, auf das sich die Zukunft eines Unternehmens wie Ortlieb auch langfristig gründen lässt“, unterstreicht Dr. Simpfendörfer mit Nachdruck.
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Ortlieb Präzisionssysteme GmbH und Co. KG
Jurastraße 11, 73119 Zell unter Aichelberg